Das sogenannte Seeastrolabium hat nichts mit einem echten, also planisphärischen Astrolabium zu tun, es handelt sich vielmehr um ein Navigationsinstrument der Seefahrer.
Die falsche Bezeichnung »Astrolabium« hat sich jedoch über die Jahrhunderte gehalten und ist nun, obwohl unkorrekt, fester Teil der Nomenklatur; so auch hier.
Das nautische Astrolabium wurde im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert von portugiesischen Seeleuten entwickelt. Auch Spanier, Engländer, Franzosen und Holländer stellten Seeastrolabien her, aber die Zah1 dieser Instrumente war nie sehr groß. So sind nur 106 Exemplare und weitere fünf Fragmente aus den Jahren 1533 bis 1760 erhalten, zum Teil beschädigt oder stark korrodiert (Stand 2020; vgl. Castro u.a.). See-Astrolabien gerieten im 17. Jahrhundert außer Gebrauch; nur zwei Exemplare aus dem 18. Jahrhundert sind erhalten.
Sie haben sich gegen den genaueren Davis-Quadranten (Backstaff) und den Jakobstab (auch: Gradstock oder Kreuzstab) nicht durchsetzen können.
Im Gegensatz zum echten Astrolabium dienen nautische Astrolabien ausschließlich zur Höhenmessung von Sonne und Sternen.
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