Zum Hauptinhalt springen

Arabisches Astrolabium “MB 87” (ca. 10. Jhdt.)

Dieser Nachbau entspricht den ältesten noch erhaltenen Astrolabien und weist neben der arabisch-kufischen Beschriftung einige später im abendländischen Raum hinzugefügte lateinische Gravuren in angelsächsischer Schrift auf.

Lesen Sie weiter ...

Dieses Instrument führt auf die ältesten noch erhaltenen Astrolabien zurück und weist neben der arabisch-kufischen Beschriftung lateinische Gravuren in angelsächsischer Schrift auf. Sie stammen vermutlich aus dem 14. Jahrhundert, worauf die Verwendung arabischer Ziffern deutet. Derartige Arabisch-Lateinische Astrolabien finden sich häufig.

Die vier Einlagescheiben (Tympana) sind mit 6-Grad-Höhenkreisen (Almukantaraten) und den Linien der Ungleichen Stunden graviert. Sie gelten für die geograpischen Breiten 39°/36°, 33°/30°, 27°/24° und 21°/18° Nord und decken damit den geographischen Bereich des Persischen Reiches ab. Auch auf den Einlagescheiben finden sich lateinische Übersetzungen.

Über den Einlagescheiben dreht sich die Rete mit der exzentrischen Ekliptik (mit 3-Grad-Teilung) und mit 19 Sternspitzen (siehe Sternliste). Wie bei frühen arabischen Instrumenten üblich, fehlt ein Zeiger (Ostensor).

Der Rand (limbus) zeigt vier 90-Grad-Teilungen, von 5 zu 5 Grad bezeichnet in kufisch-arabischer Schrift (östliches Zahl-Buchstaben-System). Eine Stundenteilung fehlt, doch sind alle 15 Grad kleine Markierungen am Rand angebracht. Sie dienen der Zeitbestimmung nach Äquinoktial-Stunden.

Die Rückseite des Astrolabiums weist oben eine Gradteilung zur Höhenmessung mit dem Absehzeiger (Alhidade) und unten zwei Schatten- bzw. Cotangens-Skalen auf: Rechts eine Skala, basierend auf dem Teiler 7 der Quadratseite, links eine Skala, basierend auf dem Teiler 12. Innen findet sich der Tierkreis, verbunden mit astrologischen Skalen und Planeten-Symbolen. Die Ziffern sind arabisch. Ein (Sonnen)-Kalender-Kreis ist nicht vorhanden.