Die Rete besteht zur Hälfte aus einer „gefalteten“ Sternkarte bis zum Äquator, wobei Nord- und Südhemisphäre übereinanderliegen. Ein solches kombiniertes Nord-Süd-Instrument heisst Äquinoktial-Astrolabium (Maelcote-Astrolab, um 1600 beschrieben von dem Jesuiten van Maelcote in Brüssel). Die andere Retenhälfte bildet ein durchbrochenes Azarchelgitter (stereographische Projektion der Himmelskugel) und dient, zusammen mit der Azarchel-Einlagescheibe, der Umwandlung von sphärischen Koordinaten.
Die Original-Einlageplatten enthalten doppelt „gefaltete“ 3°-Almukantaraten (Höhenkreise über dem Horizont), deren Anwendung kaum überschaubar ist. Neben einer Musterplatte für 6°, 12°, 18° und 24° geographischer Breite enthält dieser Nachbau zwei Platten mit Halb-Almukantaraten für 24°, 30°, 36°, 42°, 48°, 54°, 60° und 66° Breite. Alle sind für den Gebrauch als Nord- oder Südastrolabium auch unter dem Horizont graviert.
Als Anwendungs-Erleichterung findet sich in dem Nachbau eine zusätzliche lateinische Äquinoktial-Rete ohne Azarchelgitter und daher nicht gefaltet. Sie enthält dieselben 18 Sterne wie die arabische Rete und vier zusätzliche Sterne. Auf der lateinischen Rete ist eine Tierkreis- und Kalenderteilung vorhanden (0° Aries = 11. März).
Die Rückseite zeigt in der oberen Hälfte eine spezielle Azarchel-Konstruktion (Bestimmung der Gebets-Richtungen?) und unten die Gegenüberstellung von Ekliptik und syrischem Kalender.
Ein Doppel-Schattenquadrat mit den Teilungen 7 und 12, sowie Signatur und Datum vervollständigen das „Rekord"-Astrolabium von Ibn al-Sarraj.
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