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Spanisch-gotisches-Astrolabium “MB 89” (14. Jhdt.)

Das Originalinstrument gehört zu den ältesten noch erhaltenen Astrolabien aus Europa. Es ist im 14. Jahrhundert entstanden: Bemerkenswert ist die Form der Rete mit Arabesken und Vierblatt-Ornament. Dieses Instrument stand ganz offensichtlich dem arabischen Kulturkreis noch sehr nahe.
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Das Originalinstrument gehört zu den ältesten noch erhaltenen Astrolabien aus Europa. Es ist im 14. Jahrhundert entstanden: Bemerkenswert ist die Form der Rete mit Arabesken und Vierblatt-Ornament. Es werden bereits arabische Ziffern verwendet, wobei die Zahlzeichen für 4, 5, und 7 von den heutigen abweichen.

Dieses Instrument stand ganz offensichtlich dem arabischen Kulturkreis noch sehr nahe. So sind die Sternnamen mit wenigen Ausnahmen arabischer Herkunft. „Vultur cadens“ („herabfallender Geier“) war allerdings auch in der europäischen Astronomie ein gebräuchlicher Name für die Wega, den hellsten Stern des Sternbildes Leier.

Die zwei Einlagescheiben (Tympana) für die geographischen Breiten 36°/40°/44°/48° enthalten 5°-Almukantaraten, 10°-Azimutlinien, Dämmerungslinie (-18°) und die Ungleichen Stunden (Temporalstunden). Die Rete weist 17 Sternpositionen auf. Regulus = Leo 21°.

Die Rückseite zeigt außen die 4 x 90°-Skala zur Höhenmessung, dann Tierkreis und Kalenderkreis mit Frühlingspunkt am 13. März, das Schattenquadrat, und innen den 28-jährigen Zyklus der Sonntagszahlen (erster Sonntag des Jahres: 7 = 7. Jan., 1 = 6. Jan., 2 = 5. Jan., 3 = 4. Jan. etc.).