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Armillarsphäre mit Sonne-Mond-Mechanik “MB 10“(16. Jhdt.)

Dieses Instrument orientiert sich an einer Armillarsphäre, die wahrscheinlich von Eberhard Baldewein um 1570 gebaut wurde und ebenfalls eine Sonne-Mond-Mechanik aufweist. Unser Nachbau gibt die Bewegung der beiden Gestirne im Zeitraffer wieder. Eine 360°-Drehung der Himmelskugel entspricht sieben Tagen.
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Die vorliegende Konstruktion ist kein Nachbau. Sie wurde von einer Armillarsphäre angeregt, die möglicherweise von Eberhard Baldewein um 1570 gebaut wurde und ebenfalls eine Sonne-Mond-Mechanik aufweist. (Vgl. Ludolf von Mackensen: Die erste Sternwarte Europas mit ihren Instrumenten und Uhren. 400 Jahre Jost Bürgi in Kassel, München 1979, S. 92 f.)

Der Nachbau gibt die Bewegung der beiden Gestirne gleichsam im Zeitraffer wieder: Eine Umdrehung der Himmelskugel entspricht nicht einem Tag, sondern sieben Tagen. Ein Mondumlauf oder Monat benötigt vier, ein Sonnenumlauf bzw. ein Jahr 52 Umdrehungen. Damit sollten Demonstrationen vereinfacht werden.

Die Armillarsphäre besteht aus einem Fussgestell, das den Horizontring mit einer 360°-Teilung trägt. Darin steht der Meridianring (Einstellung der geogr. Breite), der wiederum die Himmelsachse mit der ruhenden Erde (Terra) in der Mitte trägt. Dem Instrument liegt die ptolemäische Weltvorstellung zugrunde.

Die sich drehende Himmelskugel besteht aus den Kolurbögen, dem Äquatorring (mit 2 x 12 Stunden, befestigt am Meridianring), Wende- und Polarkreisen sowie der schief stehenden Ekliptik mit Tier- und Kalenderkreis. Über diesen Kalenderkreis bewegen sich die beiden Symbole für Sonne und Mond. Ablesen lassen sich ebenfalls Mondalter (29,5 Tage) und Halb- bzw. Vollmond.