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Das Astrarium des Giovanni de̕ Dondi

Prolekte: Das Astrium des Giovanni de' Dondi

Sechzehn Jahre lang, von 1348 bis 1364 erdachte, gestaltete, skizzierte und baute Giovanni de̕ Dondi (1318-1389) in Padua sein Meisterwerk: Das von ihm selbst so bezeichnete Astrarium ist eine hochkomplexe astronomische Räderuhr. Diese mechanische Uhr verfügt über einen Gewichtsantrieb und die erste Spindelhemmung der Geschichte.

Die sieben Seiten des Astrariums werden von Äquatorien (Planetenrechnern) für Sonne, Mond und die seinerzeit bekannten Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn gebildet. Die Erde steht im Zentrum. De Dondis Astrarium ging im Jahre 1630 verloren, doch seine detaillierten Aufzeichnungen und Skizzen erlaubten aufwendige Nachbauten, die heute in wenigen bedeutenden Museen zu sehen sind.

Einen verkleinerten und vereinfachten Nachbau des großen Vorbilds fertigte mein Freund und Lehrer, der Astrolabienmacher Martin Brunold aus der Schweiz, im Jahr 2007 an. Seinem Bauplan wird die CHRONOS-Manufaktur folgen.

Höhe ca. 300 mm (¼ des Originals), Messing. Dargestellt werden die Epizyklen der sieben Gestirne, wie sie auf den konzentrischen Deferenten-Kreis ablaufen. Exzentrizitäten und Aequanten-Konzepte nach Ptolemäus unberücksichtigt. Ohne Uhrwerk. Antrieb durch eine Handkurbel auf der Mondseite. Planetenbewegungen nach dem Prinzip des Original-Astrariums. Eine volle Drehung der Handkurbel entspricht einem siderischen Monat und bewegt alle Planeten auf den sieben Seiten des Astrariums, so dass sich die Rückläufigkeit der Planeten in der Opposition beobachten lässt.