Aufbau und Funktion der Astrolabien


Die Abbildung zeigt die Teile des klassischen Astrolabiums:

Der Grundkörper besitzt die Form einer runden, flachen Büchse. Der erhöhte Rand mit Grad- und Stunden-Teilung heißt Limbus. An ihm ist die Aufhängung mit Bügel und Ring angebracht. Die Vertiefung der "Büchse", die Mater, dient zur Aufnahme der Einlagescheiben oder Tympane. Eine solche Scheibe zeigt die Horizontal-Koordinaten des Beobachters und ist für eine bestimmte geografische Breite eingerichtet. Meist sind mehrere auswechselbare Einlagescheiben vorhanden. Darüber dreht sich die durchbrochene Rete mit exzentrischer Sonnenbahn (Ekliptik) und Sternspitzen. Sie stellt die Himmelskarte dar. Bei europäischen Instrumenten findet sich am oberen Ende oft ein Zeiger zur Zeitablesung auf dem Limbus. Die Zeitbestimmung ist die vornehmlichste Aufgabe des Astrolabiums.

Die Rückseite des Astrolabiums, das Dorsum, trägt meist einen Kalender- und Ekliptik-Kreis und eine 360°-Teilung am Rand. Darüber dreht sich der Doppelzeiger, die Alhidade mit den beiden gelochten Visurplättchen, den Absehen. Diese Einrichtung erlaubt Höhenmessungen. Dabei wird das Instrument am Aufhängering in die Höhe gehalten und dank seiner symmetrischem Konstruktion senkrecht aufgehängt. Mater, Tympane, Rete, Alhidade und Zeiger werden durch einen Achsbolzen zusammengehalten, der durch einen Splint gesichert wird.